Jetzt bin ich also auf den Galapagos Inseln. Zwei Monate darf ich hier verbringen. Ich freue mich riesig. Mit der Einreise hat alles supter geklappt, nachdem ich – als ich schon in Ecuador war – endlich mein „Certificado de Transeunte“erhalten habe. Ich zahle keine Einreisegebühr und darf mehr als 60 Tage bleiben. Dafür habe ich die letzten Monate lange gekämpft.
Vorerst bleibe ich eine Woche auf Santa Cruz, die Insel, die ich eigentlich am wenigsten mag. Es ist das touristische Zentrum der Inseln. Relativ voll und laut. Dafür kann man von hier aus Ausflüge auf unbewohnte Inseln machen. In Puerto Ayora habe ich mir eine kleine Wohnung gemietet. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Rundreise vorbei ist. Jetzt bin ich mein eigener Herr. ich kann mir die Tage selbst einteilen und muss nicht mehr dauernd auf die Uhr schauen.
Den ersten Tag laufe ich zur Tortuga Bay. Das Wetter ist durchwachsen. Aber schaue ich nach vorne, scheint die Sonne. Die schwarzen Wolken hängen nur in meinem Rücken. Es ist drückend heiß, 30 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit. Ich habe zwei Liter Wasser dabei, die im Laufe des Tages knapp werden. Bis ich abends zurück in meiner Wohnung bin, bin ich 12 km gelaufen. Aber schön wars. Ich treffe Vögel und Leguane, komme zu einem Opuntienwald. Nur Blaufußtölpel treffe ich leider keinen. Der Freund von Alex lässt sich nicht blicken.
Ich nehme mir die Tage auch immer wieder Zeit, mich einfach an den Hafen zu setzen und die Vögel beim Jagen zu beobachten. Hier sind viele Pelikane und Blaufußtölpel unterwegs. Ich habe schon einige gute Situationen erwischt, aber ich muss noch viel üben, damit die Fotos auch scharf werden!
Außerdem besuche ich meine Lieblingsplätze: neben dem Hafen die Strände am Darwin Center, die Playa de los Alemaños, das Restaurant Laguna Beach und die Bar Bahia Mar.
Aber ich erkunde auch Neues. Warum zum Beispiel habe ich bei meinen letzten Besuchen die Lagune Las Ninfas gar nicht entdeckt? Diese Ruhe. Schade, dass man nicht mehr um die Lagune herum gehen kann. Das Hochwasser letzten Herbst (El Niño lässt grüßen) hat viel kaputt gemacht. Leider wird auch nicht repariert.
Und dann mache ich noch einen Ausflug nach Bartolomé. Das hatte ich bisher immer ausgeklammert, da ich Angst vor der Wanderung hatte. 385 Stufen in der prallen Sonne. Kein Fitzelchen Schatten. Das ist wirklich anstrengend. Aber ich habe es geschafft. Und dieser Ausblick entlohnt für alle Mühen!
In Summe kann ich sagen, dass ich mich bei diesem Besuch mit Santa Cruz etwas besser angefreundet habe. Gegen Ende meiner Reise werde ich noch einmal für ein paar Tage zurückkommen.