Cajas Nationalpark und Guayaquil

Cajas Nationalpark und Guayaquil

Heute verlassen wir die Anden. Aber vorher fahren wir noch in den Cajas Nationalpark, der knapp 300 km² groß ist und auf 3.152 m bis 4.445 m über dem Meeresspiegel liegt. Die hügelige Landschaft mit Tundravegetation beherbergt atemberaubende Gletschertäler, Moore und Wälder sowie ein Netzwerk aus ungefähr 270 Bergseen und Lagunen. Anfangs ist es empfindlich kalt, aber letztendlich kommt die Sonne raus und die Temperatur wird sofort angenehm.

Von nun an geht es nur noch bergab, von über 4.000 m auf 0 m über dem Meeresspiegel. Über unzählige Serpentinen fahren wir durch Wolken und Bergnebelwald. Wir müssen auf halber Strecke sogar eine Pause einlegen, da die Bremsen zu heiß geworden sind. Zwischendurch immer wieder Murenabgänge. Das ist keine ganz ungefährliche Fahrt heute. Ich möchte nicht, dass einer dieser Felsbrocken, die hier rumliegen, auf unserem Bus landet. Aber Luis bringt uns umsichtig und sicher ins südliche Tiefland von Ecuador. Bei einer kurzen Rast steigen wir aus dem Bus und laufen gegen eine Wand. Plötzlich ist es schwühl und heiß. Auch die Landschaft hat sich komplett verändert. Unser Weg führt uns durch tropische Plantagen mit Reis, Kakao, Bananen und Ananas nach Guayaquil.

Guayaquil (eigentlich Santiago de Guayaquil) hat den wichtigsten Hafen Ecuadors und ist neben der Hauptstadt Quito eine der größten Städte Ecuadors. Das Zentrum liegt auf geringer Höhe zwischen drei Hügeln und dem Estero Salado (spanisch für „salziger Sumpf“), einem weit ins Landesinnere ragenden Meeresarm. Während Quito eine U-Bahn und Cuenca eine Straßenbahn haben, gibt es in Guayaquil eine Hochbahn. Die einfachste und schnellste Möglichkeit, um von einem Ufer zum anderen zu gelangen.

In den letzten Jahren wurden Teile des Zentrums zu einem Ensemble aus restaurierten Kolonial- und Republikbauten des 19. Jahrhunderts und moderner Architektur gestaltet. Insbesondere der ehemalige Hafendamm, der zur Uferpromenade Malecón 2000 ausgebaut wurde, und die angrenzende Hügelkuppe Cerro Santa Ana wurden durch umfangreiche Bau- und Renovierungsmaßnahmen zu attraktiven Erholungs- und Flanierzonen umgestaltet, die nationale und internationale Touristen anziehen.

Leider kann diese Flaniermeile mit Freizeitpark nur von wenigen reichen Ecuadorianern genutzt werden. Die Mehrzahl der Einwohner Guayaquils und Ecuadors ist zu arm, um sich ein derartiges Vergnügen leisten zu können. Die Kriminalitätsrate ist hoch. Zudem ist der Hafen ein Umschlagplatz für Drogen. Wir bleiben abends lieber im Hotel und am nächsten Morgen geht es direkt zum Flughafen. Galápagos ich komme! Einen kleinen Vorgeschmack auf Galapagos habe ich schon im Leguanpark von Guayaquil bekommen.

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