Galápagos – Isabela – Teil 1

Galápagos – Isabela – Teil 1

ICH BIN WIEDER DA! Ich bin auf Isabela und darf einen ganzen Monat bleiben. Was bin ich doch für ein Glückskind. Gleich am ersten Abend setze ich mich in eine Bar am Strand und gönne mir zur Feier des Tages einen Drink.

Während meiner Volontärszeit hier wohne ich wieder bei einer Gastfamilie. Das Zimmer ist am Stadtrand und diesmal groß und wunderbar sauber. Sogar mit Klimaanlage. Ich lebe sozusagen im Luxus. Dennoch fehlt mir der schöne Garten. Und die Familie? Die ist lange nicht so herzlich, wie die auf San Cristobal. Ich würde sie eher als geschäftstüchtig beschreiben. Freundlich aber kalt. Naja, lauwarm. Hier wird nach dem Abendessen sicher nicht gemeinsam Karten gespielt.

Der erste Morgen auf Isabela beginnt mit einem absoluten Highlight. Ich gehe an den Strand und hier, direkt im Ort, sitzen auf einem Felsen Massen von Blaufußtölpeln. Ich traue meinen Augen nicht. Letztes Jahr habe ich ewig gesucht, bis ich mal einen meiner Freunde gefunden habe. Ich stehe mit einem Dauergrinsen an dem Aussichtspunkt und kann überhaupt nicht mehr aufhören zu fotografieren!

Auch sonst hat sich am Strand einiges verändert. Letzten Herbst stand das Wasser aufgrund des Wetterphänomens El Niño extrem hoch. Dadurch wurden Teile der Bars und Restaurants weggeschwemmt. Die Pink Iguana Bar hat ein bisschen an Charme verloren, ist aber immer noch meine Lieblingsbar zum Sonnenuntergang. Zumindest seit ich in der Sunset Bar den gesamten Vorrat an Cola Zero leer getrunken habe. Aber zumindest wurden die Lokale wieder aufgebaut. Der Weg durch die Feuchtgebiete zu den Schildkröten ist wohl schon seit Monaten zu Restaurierungsarbeiten gesperrt. Nur gearbeitet wird dort nicht. Sehr schade!

Und dann ist da noch die Sache mit meiner sozialen Arbeit … Eine ganze Woche berarbeite ich Ariel von Purex mit WhatsApp. Aber ich bekomme hier keinen Ansprechpartner. Und somit habe ich auch keine Arbeit. Ich bin scheinbar die einzige Volontärin für Purex auf Isabela. Über meine Bekannte Rebekka erfahre ich, dass auch ihr Mann David mal für Purex gearbeitet hat, aber nicht bezahlt wurde. Natürlich hat er dann schnell wieder aufgehört. Nach einer Woche bestätigt mir dann auch Ariel, dass ich hier keinen Ansprechpartner haben werde und auf mich gestellt bin. Ich soll so viel wie möglich fotografieren und ihm die Fotos später geben. Na, das kriege ich hin. Dann habe ich von jetzt an wohl Urlaub. Zwischendurch fotografiere ich für Hotels und Bars, damit ich mich wenigstens ein bisschen nützlich fühle.

Ich laufe viel durch den Ort und am Strand entlang. Auch mache ich kostenlos einen Ausflug nach Tintoreras. Zum Ausgleich erhält der Veranstalter meine Fotos. Las Tintoreras sind eine Gruppe von kleinen, schwarzen Lavainseln inmitten türkisem Meer, nur wenige hundert Meter von Puerto Villamil entfernt. Den Ausflug habe ich die letzten Jahre schon zwei Mal gemacht. Aber so viele Pinguine, wie diesmal habe ich nie gesehen. Dafür sind dieses Jahr viel weniger Leguane da. Wahrscheinlich gerade alle beim Brüten auf dem gesperrten Teil der Insel…

Die Tierwelt fasziniert mich immer noch am meisten. An Land und beim Schnorcheln in der Bucht Concha de Perla.

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